Titelbild - Der Wolf in Flammen von Markus Grain
Der Wolf in Flammen - Titelbild (gestaltet von Noah Weiß)

Ariks erster Schultag in der zehnten Klasse verläuft… anders als gewöhnlich.

Gestalten in Schwarz laufen durch die Straßen, ziehen eine Spur der Verwüstung hinter sich her.

Mit einer bunt zusammengewürfelten Truppe aus Freunden und Schulkollegen versucht Arik in einer Welt, in der plötzlich Chaos und Zerstörung regieren, zu überleben.

Die Welt verblutet vor seinen Augen.

Alles was jetzt noch zählt, sind Zusammenhalt und Zuversicht.

Wenn ihm nur nicht ständig die Liebe und unerklärliche Visionen in den Weg kommen würden… 

 

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ISBN: 978-3-9504289-0-2 

 

 

2. Teil hier.  ("Der Staat")

 

 

 


Leseprobe

Alles Zerstört

Situation: Arik und seine Freunde verstecken sich nach der großen Katastrophe in einer kleinen Berghütte.

 

Gezogen von ihrer sanften Hand, stolpere ich durch den düsteren Gang zurück auf mein Zimmer zu. Ich möchte schon die Tür öffnen, da jedoch zieht Emi mich weiter. Sie stößt eine weitere Tür auf, Tageslicht flutet in den Gang, Staubkörner tanzen in den Sonnenstrahlen. Frische Luft füllt meine Lungen, sofort fühle ich mich beruhigter. Wir gelangen auf eine kleine, hölzerne Terrasse, ein kleiner Gartentisch steht am Rand. Von hier hat man einen traumhaften Ausblick hinunter ins Inntal. Er wäre wunderschön, wenn nicht nahezu das gesamte Tal in Flammen stehen würde. Jede Stadt, jedes noch so kleine Dorf brennt, oder hat nur schwelende Ruinen hinterlassen. Mancherorts hat sogar der Wald begonnen, zu brennen. Diese Waldbrände sind jedoch ziemlich klein und ich denke nicht, dass sie sich, wegen der starken Regenfälle der letzten Tage vor Schulbeginn, weit ausbreiten werden.

Emi ist einige Schritte von mir entfernt stehen geblieben, ihr Blick geht ins Tal, verwegen steht sie da, während der Wind mit ihren Haaren spielt.

Fragend: "Glaubst du, dort unten lebt noch jemand?", bricht sie das Schweigen. Was ist hier nur passiert? Zweifel überkommen mich: gibt es ein Entkommen vor den Vermummten, oder

zögern wir das Unvermeidbare nur hinaus?

Sie fährt fort: "Wenn Sarahs Eltern dort unten waren, werden wir sie jetzt nicht mehr finden."

Was ist mit all den Menschen, die im Tal waren, zu der Zeit als sie kamen? Sind all diese Menschen tot, sind sie auch auf der Flucht, wie wir?

"Hm…", mehr kann ich nicht sagen. Wieso nur? Wieso?

Gesichter ziehen an mir vorbei. Schulfreunde, Nachbarn,

Verwandte, meine Familie, alle, die ich am letzten Tag in der normalen Welt gesehen habe. Wieso? - Wieso? Wut, Trauer, all meine Gefühle entladen sich auf einmal: "WIESO!!!?", mein Schrei hallt durch das Tal. Meine Augen werden feucht. Meine Sicht trübt sich. Ich sinke auf die Knie. Stütze meinen Kopf auf die Hände.

"Wieso?", flüstere ich. Meine Stimme zittert und bricht ab. Wellen der Trauer durchfluten mich, saugen mich in einen Strudel der vollkommenen Hoffnungslosigkeit. Der letzte Silberstreif verschwindet hinter dem Horizont.

 

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